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Teilstudie 3

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Birgit Metzger - Das "Waldsterben" als Politikum in der BRD (1978-1986)

Diese historisch-politische Studie befasst sich mit der Frage, wie das ursprünglich forstwissenschaftliche Thema „Waldsterben“ im politischen Raum aufgegriffen und zu einem politischen Schlüsselthema in der Bundesrepublik Deutschland der frühen 1980er Jahre wurde. Ausgangspunkt ist die Hypothese, dass das „Waldsterben“ die Akzeptanz umweltpolitischer Fragestellungen deutlich erhöhte und auch in der Umweltpolitik Durchbrüche vorbereitete. Zum Beispiel kann die Waldsterbensdiskussion als wichtiger Anschub für die nationale wie internationale Luftreinhaltepolitik gesehen werden.

Eine breitere umweltpolitische Aktivierung fand in der Bundesrepublik spätestens in den 1970er Jahren statt. Aber anders als etwa die Diskussion um die Kernkraft in den 1970er Jahren, die durch gesellschaftliche Polarisierung gekennzeichnet war, bot das „Waldsterben“ für gesellschaftliche Gruppen vom linken bis zum konservativen Spektrum vielfältige Anknüpfungspunkte. Damit drangen umweltpolitische Thematiken in den gesellschaftlichen Mainstream ein.

In dieser Studie soll untersucht werden, welche Institutionen und Akteure welche Aspekte des Problems aufgriffen, wie sie sie in politische Strategien und Praktiken umsetzten und inwieweit sie dabei auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückgegriffen bzw. welche Wissenschaftler von wem wann als Experten herangezogen wurden. Inwieweit wurden wissenschaftliche Erkenntnisse dabei an politische Erfordernisse angepasst bzw. für politische Ziele instrumentalisiert (Anknüpfungspunkt zur Teilstudie 2) ?  Als politische Akteure sollen Regierung, Parteien und Umweltverbände berücksichtigt werden. Unter welchen konkreten Bedingungen handelten sie? Welche Motive verfolgten sie?

Welche Wahrnehmungs- und Deutungsmuster spielten für die verschiedenen Akteure eine Rolle? (Anknüpfungspunkt zur Teilstudie 1). Inwiefern spiegeln sich in ihnen Befindlichkeiten und Mentalitäten wieder, die für die Bundesrepublik und die 1980er Jahre als spezifisch gelten können? Welche Bedeutung ist anderen Katastrophen- und Bedrohungsszenarien dieser Zeit in diesem Zusammenhang beizumessen?

 Mit dieser Studie soll ein Beitrag zur Umweltgeschichte, zur neuesten Zeitgeschichte der Bundesrepublik und ihrer politischen Kultur und zur aktuellen Diskussion über die Wissensgesellschaft und das Verhältnis von Experten, Öffentlichkeit und Politik geleistet werden.

 

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erstellt von admin zuletzt verändert: 10.11.2011 15:01

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